heydrichs tod in prag • die zeit (julius schoeps) „was das vorliegende buch spannend und lesenswert macht, ist neben der schilderung des attentats und seiner umstände der versuch, das psychogramm eines mannes zu zeichnen, der das böse in seiner person geradezu verkörpert hat.” „haasis hat sich als historiographischer publizist vor allem jener freiheitskämpfer angenommen, deren anliegen, deren geschichtliche niederlagen, deren opfer von den jeweiligen siegern systematisch unterdrückt oder verdrängt werden, um sie - endgültig - vergessen zu machen.” „es ist ein aufwühlender bericht über den geglückten anschlag auf einen führenden nationalsozialisten. wie schon in seiner biografie über den hitler-attentäter georg elser gelingt haasis eine einfühlsame darstellung von person und zeitumständen. er fördert erstaunliche details zu tage, die nach seiner darstellung züge des grotesken trugen.” „das buch ist nicht nur spannend zu lesen und hochinteressant durch die neuen historischen recherchen. es vermittelt außerdem ein komplexes bild der prager jahre unter deutscher besatzung, indem es die beteiligten menschen so objektiv wie möglich schildert und anhand der greifbaren informationen analysiert.” „haasis hat die folgen ebenso sorgfältig recherchiert wie das attentat selbst und die jahrzehntelange legendenbildung um das ereignis. sein buch ist eine überaus empfehlenswerte dokumentation eines historisch bedeutsamen und bislang in den details unbekannten ereignisses.” „gestützt auf ein fundiertes studium neu erschlossener quellen hat haasis eine der besten historischen reportagen der letzten jahre geschrieben. überzeugend widerlegt er haarsträubende fehler und erfindungen in der bisher erschienenen literatur über das attentat.” „packend ist die minutiöse rekonstruktion des attentats am morgen des 27. mai 1942, aufrüttelnd auch der „todeskampf in der kirche”. erhellend das vorangestellte psychogramm heydrichs oder das kapitel über die legendenschreibung nach dem attentat.” „eine forschungslücke konnte haasis mit diesem buch schließen. das sujet ist als ereignis weithin bekannt, gehört aber zu den mit den meisten mythen umgebenen kapiteln des zweiten weltkrieges. was dem leser vor allem im gedächtnis bleiben wird, ist die anschauliche charakterisierung des „henkers von prag”, der erfüllt ist von hybris und in der autistisch realitätsfernen annahme, „seine tschechen” würden ihn lieben, ohne schutz und mit ungeladener dienstpistole jeden tag die gleiche strecke zu seinem dienstsitz fuhr.” „im zusammenhang mit aktuellen auseinandersetzungen ist haasis feststellung wichtig: „schon lange vor dem berüchtigten massenmord im dorf lidice erlebten die tschechen viele lidices, also bevor jemand daran dachte, heydrich ein haar zu krümmen.” „auch in seinem neuen werk wertet haasis penibel alle dokumente aus, um vor allem das dickicht von legenden zu durchstoßen, die schon sehr früh das attentat auf heydrich überwucherten. „lebendig schildert haasis die verschiedenen stränge des tschechoslowakischen widerstandes. ohne akademische fußnoten, beschränkt auf das wesentliche, beschreibt er minutiös die etappen zum attentat. dieses buch ist keine „täter-biographie”, es ist eine „tat-biographie”.” „die Kapitel 5 und 6 über die vorbereitung und den ablauf des attentats erzeugen beim leser eine spannung, als würde er selbst zu den akteuren gehören.” „viele einzelheiten und hintergründe des attentats sind bis heute kaum bekannt oder von legenden überwuchert. haasis gibt die bisher umfassendste schilderung, explizit widerlegt er die wichtigsten fälschungen, legenden und phantasmagorien, von denen die literatur strotzt. das buch ist flüssig, geradezu spannend geschrieben. seine grundsätzlich kritrische antifaschistische haltung lässt ihn die naziquellen und die nachkriegsmemoiren der prager gestapobeamten so gegen den strich bürsten, dass er selbst ihren lügen noch erkenntnisse abgewinnt. haasis wichtigstes anliegen ist es, die bis heute nicht namentlich gewürdigten tschechischen partisanen, an ihrer spitze jan kubis und josef gabcik, zu würdigen..” |
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heydrich mit seinem adjutanten naujoks, dem mann fürs grobe (mord, entführung, einbruch) | |||||||||||
lidice bei prag, 1942. die ermordung aller männer (tatsächlich auch jungen ab 15 jahren), racheakt für heydrichs tod | |||||||||||
heydrich bekommt in prag besuch von himmler (2 v. l.) 1941 | |||||||||||
heydrichs zerstörter dienstwagen, ein schwarzes mercedes cabriolet, heute nn einem prager museum, mehrfach repariert und dann wieder für show-zwecke auf „alt“ ruiniert. heydrichs auto ein surrealistisches ereignis | |||||||||||
jan kubiš und josef gabčik - die beiden partisanen, die 1942 in prag ein erfolgreiches attentat auf heydrich ausübten | |||||||||||
prag 1942 | |||||||||||
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